Beschreibung
Die Prospektion nach Naturgold im Rheingraben erweiterte sich nach Norden hin bis zum Einfluss des Leimbachs in den Rhein auf der Höhe von Schwetzingen. Landeinwärts des heutigen Rheinverlaufes gelegen, beinhalten die Sande dieser Gegend ein äusserst seltenes Goldkonzentrat, das sich als Flussgold der „Kinzig-Murg-Rinne“ vom bisher gewonnenen Rheingold, auch im etwas höheren Feingehalt von 940/000, unterscheidet. Die geringe Ausbeute erlaubte die Ausprägung von 35 Stücken zu 1/4-Unze.
Die den Schwarzwald und Odenwald verlassenden Gewässer, Kinzig, Rench, Oos, Murg, Alb, Pfinz, Kraich und ganz nördlich des Leimbached haben in der Moderne kanalisierte, eigene Rheinzuflüsse, nicht so noch vor 2.000 Jahren als sie den Rhein nicht erreichen konnten und sich östlich davon als Verlauf eines „Ostrheines“, der „Murg-Kinzig-Rinne“, oder „Andlach“ parallel zum Rhein zu einer kilometerbreiten, seichten Rinne vereinigten, die erst bei Schwetzingen abfliessen konnte. Dieser Nebenfluss ist heute verschwunden, nur im Landschaftsrelief teils noch als Uferzonen lokalisierbar.
Somit handelt es sich bei diesem Konzentrat um ein Gemenge von Flussgolden aus dem Schwarzwald und dem Odenwald.
Der Av vorliegender Ausbeuteprägung nimmt als aufgerollte, mit „N“ genordete „Landkarte“ darauf Bezug: rechts die hohen Gebirgszüge mit Ursprung und Verlauf dieser Nebenflüsse, die sich westlich zum ausladenden Mäanderband der „Rinne“ vereinigen, westlich davon der von Tulla regulierte Rhein.
Im Medaillenzentrum ein turmbewehrtes, rechtwinkliges Areal, der „Villa Rustica“ bei Ettlingen. Diese Ansiedlung, heute am Saum des Vorgebirges gelegen, betrieb noch zu römischer Zeit eine Anlegestelle für Handelsschiffe, was zur Betrachtung des Rv weiterleitet:
Hier ist dieser Ort, gelegen beim „Hedwigshof“ nun vergrössert herausgearbeitet, wobei der rekonstruierte, palastartige Hauptbau, archäologisch erfasst im 19. Jhd., sich über unregelmässigen Mauerzügen von Nutzbauten erhebt. Attribute wie Wein, Amphoren, Geflügel, und Tiere betonen den ruralen Charakter. Das angelegte römische Flussschiff bestätigt die Funktion des Ortes auch als Hafen und die in der Nähe gefundene „Neptun“-Statue mit Dreizack, Fisch und einem Seepferdchen bestätigt auch durch ihre Inschrift, „dem Kiserhis und der Schifferstadt von Cornelius Aliquandus gewidmet“ seemännische Aktivitäten.
Trotz des geringen Metallvolumens gelang eine Kunstprägung mit hohem Relief. Auf dem Rv ist jedes Exemplar durch einen feinen Punzeneinschlag einzeln nummeriert.
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